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DORMAGO

Lisa Krumbein lebt nicht mehr

19.07.2017 / 16:53 Uhr — Presseinfo / duz

Zons. Sie war die „gute Fee“ der Zonser Märchenspiele: Schon seit der ersten Aufführung 1953 wirkte sie hier tatkräftig vor und hinter den Kulissen mit. Im Stadtrat setzte sie sich für ihre Mitbürger ein und gehörte 30 Jahre auch dem Kreistag an. Ihr soziales Engagement zeigte sich darüber hinaus in mehr als 30 Jahren Vorstandsarbeit für die Arbeiterwohlfahrt. Jetzt hinterlässt sie in ihrem Heimatort eine große Lücke. Im Alter von 79 Jahren ist Lisa Krumbein am Montagabend verstorben. „Wir trauern um eine herausragende Persönlichkeit, die in ihrer ruhigen und bescheidenen Art immer für Andere dagewesen ist“, so reagierte Bürgermeister Erik Lierenfeld auf die Todesnachricht. Große Betroffenheit herrscht auch bei vielen Mitbürgern in Zons und den Mitgliedern der Vereine, denen Lisa Krumbein angehörte.

Über ihre Anfänge auf der Freilichtbühne hat sie immer wieder gern erzählt. Als die Märchenspiele 1953 mit dem Stück „Der gestiefelte Kater“ begannen, hatte ihre Mutter Änne Seburschenich sie mit zu den Proben gebracht. Sofort durfte sie mitspielen und wurde im zarten Mädchenalter von dem Regisseur als Traumbesetzung für alle Prinzessinnenrollen entdeckt. So stellte sie zwei Jahre später schon das Schneewittchen dar. Doch nicht nur auf sondern auch hinter der Bühne entwickelte sich Lisa Krumbein rasch zu einer festen Institution der Märchenspiele. Mehr als 40 Jahre lang kümmerte sie sich ehrenamtlich um die Geschäftsführung. Von den Kartenbestellungen über die Kassenverwaltung bis zur Organisation der Aufführungen liefen alle Fäden bei ihr zusammen. „Dass die Märchenspiele ein wichtiger Touristenmagnet für Zons geworden sind, ist ganz wesentlich auch ihr zu verdanken“, so der Bürgermeister.

In der Kommunalpolitik gehörte Lisa Krumbein als SPD-Mitglied schon seit 1975 dem städtischen Schulausschuss an und war von 1989 bis 1999 Mitglied des Stadtrates. Auch danach begleitete sie als sachkundige Bürgerin die Arbeit des Kulturausschusses. Beruflich war sie viele Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Anni Brandt-Elsweier. Im Kreistag vertrat sie von 1979 an die Interessen der Stadt Dormagen. Schwerpunkte ihres Engagements waren auch hier die Kultur- und Sozialpolitik. Von den Mitgliedern der Arbeiterwohlfahrt in Zons wurde die langjährige Vorsitzende erst im Juni 2017 zum Ehrenmitglied ernannt (Dormago berichtete). In der AWO-Begegnungsstätte kümmerte sie sich liebevoll um Senioren und verwaltete in ihrer Freizeit auch zwölf Altenwohnungen in Dormagen.

Von der Stadt wurde Lisa Krumbein bereits 2003 zum Jubiläum der Märchenspiele mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie das Bundesverdienstkreuz und 1990 überreichte ihr Johannes Rau den Landesverdienstorden - und steht damit in einer Reihe mit Menschen wie Konrad Beikircher, Alfred Biolek oder auch Olympiasiegerin Annegret Richter. „Um ihr geliebtes Zons wie auch um die Stadt Dormagen insgesamt und den Rhein-Kreis Neuss hat sie sich in besonderer Weise verdient gemacht“, stellt Bürgermeister Lierenfeld fest.

 

Fotoquelle: duz

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Elisabeth Krumbein ist am Montag gestorben
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